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Fantasy Power Metal Newcomer Álfar Quest – Carlos Bueno spricht über Band, Lore und Zukunftspläne

  • Dennis
  • vor 4 Tagen
  • 5 Min. Lesezeit
Álfar Quest - Offizielles Bandlogo
Álfar Quest - Offizielles Bandlogo

Álfar Quest ist der neue Stern am Firmament des Fantasy Power Metal. Die Band vereint epische Geschichten, mitreißende Melodien und den Spirit klassischer RPG-Abenteuer zu einem einzigartigen Klanguniversum, das Fantasy-Fans und Metalheads gleichermaßen begeistern wird.


In nur zwei Tagen erscheint ihre Debütsingle Into the Crystal Deep. Zu diesem Anlass hatte ich die Gelegenheit, mit Carlos Bueno, dem „Mage“ und Bassisten der Gruppe, zu sprechen. Im Interview erzählt er, wie aus einer einzelnen Songidee eine komplette Fantasy-Welt entstand, warum ein Hauch von DnD durch jede Note weht und wie es zur Zusammenarbeit mit keinem Geringeren als Fabio Lione kam.


Tauchen wir ein in die Anfänge einer Band, die gerade dabei ist, ihre erste große Quest zu beginnen.


Dennis: Hi und willkommen zum heutigen Interview mit Carlos Bueno von Álfar Quest, dem neuen Rising Star im Fantasy Powermetal! Wie geht’s dir, Carlos?


Carlos: Mir geht’s gut, danke der Nachfrage. Und dir?


Dennis: Mir auch! Ich habe für heute ein paar Fragen für dich vorbereitet, also lass uns direkt loslegen. Die erste Frage: Wie habt ihr als Band zusammengefunden und wie seid ihr auf die Idee gekommen, Fantasy mit Metal zu verbinden?


Carlos: Wow, gute Frage, wirklich eine schöne Frage. Also: Ich habe Max kennengelernt, weil ich jemanden gesucht habe, der mir hilft, einen Song für Guilherme Hirose zu schreiben. Ich habe nämlich an Guilhermes Solo-Projekt mitgearbeitet und auch einige Songs für ihn mitkomponiert. Wir haben uns über Instagram kennengelernt. Er ist ein großer Fan von Hirose und auch von vielen brasilianischen Power-Metal-Bands wie Angra. Wir haben dann angefangen zu reden und er hat ein paar Gitarrenriffs erstellt. Am Ende hatten wir einen kompletten Song – aber der passte stilistisch nicht wirklich zu Guilhermes Solo-Projekt. Er wollte in eine andere Richtung gehen, nicht so sehr dieses „Power/Force“-mäßige, was wir da gemacht hatten. Also hatten wir einen fertigen Song, aber keine Band dafür. Und da wir beide total auf RPGs und Fantasy stehen, kam uns die Idee: Warum machen wir daraus nicht ein eigenes Projekt? Wir haben viel darüber gesprochen und fanden, dieser Song könnte ein perfekter Start für etwas Größeres sein – für eine ganze Geschichte rund um eine RPG-Kampagne. Und dann kam Kevin dazu, der angefangen hat, eine komplette Kampagne für uns zu schreiben.


Dennis: Also drehen sich eure Themen alle um die DnD-Kampagnen, die Kevin schreibt?


Carlos: Ja, genau.


Dennis: Das klingt richtig cool. Die zweite Frage: Was steckt hinter dem Namen Álfar Quest?


Carlos: Also, Max und ich haben lange nach einem guten Namen gesucht. Ich habe ein paar Vorschläge gemacht, aber die waren alle eher… na ja, nicht gut (lacht). Und plötzlich meinte Max: „Wie wäre es mit  Álfar ?" Das bedeutet ‚Elf‘ im Altnordischen. Wir fanden den Namen super und haben dann recherchiert – und dabei gesehen, dass es tatsächlich schon eine Band namens Álfar gibt. Auch wenn sie nicht besonders aktiv oder offiziell registriert ist, wollten wir den Namen nicht einfach übernehmen. Das wäre unfair gewesen. Also haben wir Quest hinzugefügt – wie bei Rhapsody und Rhapsody of Fire. So entstand Álfar Quest Ähnlich, aber eigenständig und respektvoll.


Dennis: Ja, und Quest macht es auch gleich noch fantasy-mäßiger. Passt also perfekt.


Carlos: Absolut – und es hat direkt einen Bezug zu RPG. Das merkt man schon am Namen, aber auch in den Songs und in der Geschichte, die wir erzählen. Wir haben auch entschieden, mit Narrationen zu arbeiten. Andy, der richtig gut verschiedene Fantasy-Stimmen machen kann, hat unser Intro eingesprochen. Kevin hat den Text geschrieben und Andy sollte ihn wie ein Dungeon Master vorlesen – so eine richtige „DM-Stimme“, fast wie bei Big Bang Theory.


Dennis: Sehr cool! Du hast vorhin erwähnt, dass auf eurem Album auch mittelalterliche Musik mit Power Metal gemischt wird. Kannst du darüber noch etwas mehr erzählen?


Carlos: Ja, genau. Die Idee ist, auch mit mittelalterlichen Klängen zu arbeiten, weil das einfach perfekt zu DnD und Fantasy passt. Ein bisschen inspiriert sind wir da zum Beispiel von Wind Rose, die das richtig gut machen, aber auch natürlich von Rhapsody und anderen Fantasy-Metal-Bands.


Dennis: Das war eigentlich schon meine nächste Frage – nach euren Einflüssen – aber die hast du ja schon beantwortet.


Carlos: Ja, die größte Inspiration ist definitiv Rhapsody. Lustige Geschichte dazu: Als Rhapsody in Brasilien ihr erstes Album veröffentlicht haben, habe ich den allerersten Fanclub gegründet – und ich war der Präsident (lacht). Wir haben Fan Szenen erstellt und in São Paulo verteilt. Es gibt dort diesen bekannte Kaufhaus Gallery of Rock und die Besitzer de einzelnen Läden kannten mich damals alle, haben mir Sachen gezeigt und mir beim Verteilen geholfen. Und das Verrückteste ist: Fabio ist für mich einer der besten Sänger aller Zeiten – und jetzt wird er in unserem ersten Song singen. Das ist einfach unglaublich für mich.


Dennis: Dann bleiben wir gleich bei dem Thema: Wie kam die Zusammenarbeit mit Fabio zustande?


Carlos: Ein Freund von mir in Brasilien, Raphael Casotto (@raphael_casotto), ein sehr bekannter Instagrammer mit über 200.000 Followern, hilft vielen Metalbands, bekannter zu werden. Er macht Umfragen, kleine Games und weist auf neue Bands hin. Er hat mir schon bei meinen früheren Projekten geholfen. Irgendwann hat er etwas über Álfar Quest gepostet und meinte: „Das klingt eigentlich perfekt für Fabio Lione.“ Ich sagte dann: „Klar, aber ich habe keinen Kontakt zu ihm.“ Und er meinte: „Kein Problem, ich gebe dir seinen Kontakt.“ Also habe ich ihn angeschrieben und wir haben eine richtig gute Unterhaltung gehabt. Und dann haben wir beschlossen, dass er vielleicht bei einem Song mitmacht. Mal sehen, was am Ende genau daraus wird – aber es sieht sehr gut aus.


Dennis: Sehr geil, ich freue mich schon auf die erste Single. Nächste Frage: Wie würdest du euren Sound jemandem beschreiben, der euch noch nie gehört hat?


Carlos: Gute Frage. Unsere Songs sind sehr kraftvoll, oft schnell, aber nicht immer. Viel hängt von der Geschichte ab, die erzählt wird. Wenn es um Kämpfe, Höhepunkte oder große Schlachten geht, dann ist die Musik schnell und episch. Bei ruhigeren, emotionaleren Momenten wird sie auch entsprechend ruhiger. Es gibt zum Beispiel Lieder, die wie Tavernen-Songs klingen, als würde ein Barde sie singen – und andere gehen eher in Richtung Bands wie Twilight Force. Es ist also sehr abwechslungsreich.


Dennis: Du hast ja gesagt, eure Songs basieren auf eurer DnD-Kampagne. Ist diese Welt komplett selbst erfunden?


Carlos: Ja, alles ist komplett original. Kevin erschafft die ganze Welt, die Charaktere, die Geschichte. Wir haben schon ein Intro veröffentlicht: Drei Helden stehen vor dem Eingang einer mysteriösen Höhle. Das ist der Anfang von allem. Aber die Songs erzählen nicht die komplette Geschichte. Deshalb wollen wir später auch ein Buch veröffentlichen, damit die Leute diese Kampagne selbst spielen können – mit der ganzen richtigen Story dazu.


Dennis: Das erinnert mich ein bisschen an Finsterwacht von Saltatio Mortis – mit Buch, Album und Spiel zum Selberspielen.


Carlos: Genau so in etwa. Und du kannst es mit dem System spielen, das du magst – DnD oder ein anderes RPG. Wir wollen auch Charakterbögen und sogar Tabs zur Musik bereitstellen, damit die Leute unsere Songs selbst spielen können.


Dennis: Mega, darauf freue ich mich jetzt schon. Dann zur letzten Frage: Was ist deine Lieblings-DnD-Klasse?


Carlos: Hm, ich glaube… Dieb.


Dennis: Warum Dieb? 


Carlos: Keine Ahnung (lacht). Ich habe früher einfach immer gern als Dieb gespielt.


Dennis: Alles klar, danke dir für deine Zeit!


Carlos: Sehr gerne!

 
 
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